Egal, ob du einen langen Ausflug oder nur einen Sonntagsspaziergang planst! Denke daran, dass Wandern nicht nur ein Spaziergang ist: Berge können gefährlich sein! Gehe also mit der richtigen Vorsicht an sie heran und plane deine Ausflüge mit Bedacht. Hier findest du einige Tipps für sichere Wanderungen.
Bist du bereit für eine Wanderung?
Wähle den für dich geeigneten Weg, achte auf deine Grenzen und tanke neue Energie
Jeder kann im Freien wandern, aber die Wahl einer Route, die zu deiner aktuellen körperlichen Verfassung passt, ist der erste Schritt für einen sicheren Ausflug. Sei dir also über deine körperlichen Grenzen im Klaren! Du wirst keinen Wettbewerb gewinnen, wenn du sie überwindest! Im Gegenteil, du setzt dich damit nur einem größeren Verletzungsrisiko aus. Eine gute körperliche Verfassung ist natürlich ein wichtiger Faktor – Wanderwege können manchmal rutschig oder zu steil sein. Deshalb sind Trittsicherheit und Schwindelfreiheit gefragt. Trage gute, praktische Schuhe mit dem richtigen Grip auf dem Boden und vergiss nicht die Trekkingstöcke, mit denen du auch auf unwegsamem Gelände einen guten Halt hast. Außerdem solltest du dich vor einer langen Wanderung gut ausruhen und ein gesundes und reichhaltiges Frühstück zu dir nehmen, um einen guten Energieschub zu erhalten, wach zu bleiben und schnelle Reflexe zu haben.
Was du vor jeder Wanderung beachten solltest
Sei vorsichtig, überprüfe den Betriebszustand der Routen, bevor du deinen Ausflug beginnst, behalte das Wetter und die Uhr im Auge
Bei der Planung einer Wanderung ist es wichtig, so viele Informationen wie möglich über den Start- und Zielort zu sammeln. Manche Orte sind nur mit Skiliften oder öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar, die natürlich Betriebszeiten haben, die du beachten musst. Wenn du einen langen Ausflug planst, solltest du daran denken, dass es entlang der Route Umleitungen oder Abkürzungen gibt. Das ist eine wichtige Hilfe, falls du dich verspätest, ein plötzlicher Wetterumschwung eintritt oder die körperliche Müdigkeit es dir nicht erlaubt, deine Reise sicher fortzusetzen. Der Höhenunterschied ist ein weiterer Aspekt, den du sorgfältig abwägen solltest. Ein Aufstieg, vor allem wenn er steil ist, dauert länger und zwingt dich, mehr Pausen zu machen. Ein Abstieg hingegen erfordert starke Knie und Vorsicht. Denke daran, dass alle Wege Veränderungen, Unterbrechungen oder Umwege erfahren können. Du bist mitten in der Natur! Außerdem kannst du im Frühsommer oder Frühherbst in bestimmten Höhenlagen oft noch Spuren von Schnee finden. Informiere dich also bitte im Voraus über die tatsächlichen aktuellen Bedingungen auf den gewählten Routen. Das kannst du tun, indem du die offiziellen Informationsportale (hier, in der Schweiz), die zahlreichen Webcams im Internet konsultierst oder, wenn du überhaupt nicht digital bist, die Betreiber der Hütten oder Skilifte kontaktierst. Alle Routen, die du hier oder anderswo im Internet findest, enthalten Angaben zu den Fahrzeiten. Dabei handelt es sich natürlich um durchschnittliche und ungefähre Werte, die aufgrund deiner körperlichen Verfassung, der Pausen, die du unterwegs einlegst, oder geplanter oder ungeplanter Umwege variieren können. Deshalb solltest du, vor allem als Anfänger, immer 25 % mehr Zeit als die angegebene Dauer einplanen. Mit der Zeit und Erfahrung wirst du lernen, die Dauer der Wege besser einzuschätzen und zu quantifizieren. Wenn du vorhast, unterwegs zu essen oder zu übernachten, informiere dich im Voraus über die verfügbaren Optionen und notiere dir die genaue Lage. Denke auch daran, dass die Betten im Voraus gebucht werden müssen. Das Wetter in den Bergen kann sich sehr schnell und unerwartet ändern. Deshalb ist es unerlässlich, die Wetterlage entlang der Route sorgfältig zu prüfen, bevor du mit der Wanderung beginnst und wie sie sich entwickelt, auch wenn die Sonne scheint. Es gibt viele seriöse Websites und Apps. Vergiss nicht, eine dir nahestehende Person über die Wanderung und die Route zu informieren, die du gehen willst. Wenn du in Schwierigkeiten gerätst oder Hilfe brauchst, wird jemand wissen, wo du zu finden bist.
Möchtest du unsere Wanderkarte benutzen?
Für eine sichere Wanderung ist es wichtig, dass du dich auf Karten und GPS stützen kannst. Deshalb planen und tracken wir alle unsere Wanderrouten mit Outdooractive, einer Plattform zum Tracken von Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Radfahren und mehr. Wenn du dich kostenlos auf der Website anmeldest, kannst du die gesamte Routendatenbank durchsuchen, unsere Routen kopieren, sie bearbeiten und deine eigenen erstellen und sie natürlich mit Freunden teilen.
Wenn du stattdessen wissen willst, warum du ein PRO- oder PRO+-Abonnement abschließen solltest und warum wir es bereits getan haben, haben wir dir hier davon erzählt, zusammen mit 5 anderen unverzichtbaren Apps zum Wandern in der Schweiz.
Mutterkühe und Herdenschutzhunde
Respektiere die Tiere und ihren Lebensraum für eine friedliche Koexistenz
Einmal hat uns jemand im Scherz erzählt, dass es in der Schweiz mehr Kühe als Menschen gibt. Das stimmt natürlich nicht, aber was stimmt, ist, dass viele Wanderwege durch Weiden führen, die vor allem im Sommer das Reich der Tiere sind. Beim Überqueren einer Weide ist es daher unbedingt notwendig, aufzupassen und einige grundlegende Regeln zu beachten, damit die Begegnungen mit dem Vieh sicher und friedlich verlaufen.
Mutterkühe. Kühe sind im Allgemeinen neugierig auf Menschen und nicht gefährlich, aber manchmal können sie die Handlungen von Menschen als Gefahr interpretieren, vor der sie sich verteidigen müssen. Wenn du eine Weide betrittst, achte deshalb auf die Schilder, schließe den Zaun hinter dir, bleibe auf dem markierten Weg und erschrecke die Tiere nicht. Wenn der Weg von Kühen besetzt ist, verhalte dich ruhig und versuche, die Herde sicher zu umgehen und nicht in die Quere zu kommen. Achte besonders auf die Anwesenheit von Mutterkühen in der Herde. Mutterkühe haben den Instinkt, ihre Jungen zu verteidigen, und eine Begegnung mit ihnen kann sehr gefährlich sein, besonders für Hunde, die in den Augen einer Kuh nur gefährliche Nachfahren von Wölfen sind. Halte deinen Hund also an der Leine, unter strenger Aufsicht und am besten versteckt vor der Herde. Denk daran: Wenn eine Kuh ihren Kopf hebt und senkt, sich am Boden kratzt, schnaubt oder brüllt, fühlt sie sich wahrscheinlich bedroht. In diesem Fall solltest du langsam vorgehen, den Tieren nicht den Rücken zuwenden und die Weide so schnell wie möglich verlassen.
Schutzhunde. Um sich vor Wölfen, Bären und Luchsen zu schützen, werden viele Weiden von großen Hunden bewacht, die instinktiv Fremde in der Umgebung beobachten und die Gefahr einschätzen, die von ihnen ausgehen kann. Das primäre Ziel der Hunde ist natürlich, sie von der Herde fernzuhalten und Wanderer nicht anzugreifen. Damit aber alle Begegnungen friedlich verlaufen, ist es notwendig, dass du Respekt vor ihrer Arbeit hast und dich respektvoll gegenüber der Weide und der Herde verhältst. Wenn du eine geschützte Weide betrittst, achte deshalb auf die Schilder, schließe den Zaun hinter dir, bleibe auf dem markierten Weg, verhalte dich ruhig und jage die Tiere nicht auf oder erschrecke sie. Wenn ein Schäferhund bellt oder in deine Richtung läuft, verliere nicht die Beherrschung, laufe nicht weg und provoziere das Tier nicht mit Stöcken oder Stäbchen. Im Gegenteil, gib ihm Zeit, zu verstehen, dass du keine Gefahr für seine Herde bist. Wenn es sich beruhigt hat, gehst du den Weg weiter und versuchst, im richtigen Abstand zur Herde zu bleiben. Wenn der Hund dagegen auch nach einiger Zeit noch eine bedrohliche Haltung einnimmt, vermeide den Blickkontakt, ohne ihm den Rücken zuzuwenden, und gehe deinen Weg zurück. Wenn du auf deiner Route Weiden durchqueren musst, die von Schäferhunden bewacht werden, wird dringend davon abgeraten, einen Haushund mitzunehmen. Als naher Verwandter des Wolfes löst seine Anwesenheit bei einem Schutzhund ein ausgeprägteres Abwehrverhalten aus. Wenn du deinen Hund trotzdem mitnehmen willst, solltest du ihn an der Leine führen und versuchen, die Herde zu umgehen.
Top Ten Regeln für eine sichere Wanderung
1
Wähle jede Wanderung nach deinem Fitnesslevel aus. Wenn du in einer Gruppe unterwegs bist, berücksichtige das Niveau der einzelnen Teammitglieder und achte besonders auf ältere Menschen und Kinder.
2
Plane deine Wanderungen sorgfältig: Informiere dich über Entfernung, Höhenunterschied, Schwierigkeitsgrad, Wegbeschaffenheit und mögliche Gefahren. Verliere die Wettervorhersage nicht aus den Augen. Vergewissere dich, dass alle Mitglieder der Gruppe die Notrufnummern der örtlichen Bergrettung kennen.
3
Trage einen Rucksack, der nicht zu schwer ist. Kleide dich angemessen und sei auf jeden Wetterumschwung vorbereitet. Vergiss nicht eine gute Erste-Hilfe-Ausrüstung und eine Powerbank, um dein Handy im Notfall aufzuladen.
4
Ziehe gute Wanderschuhe an, die deine Füße und Knöchel schützen. Achte darauf, dass sie einen guten Halt auf dem Boden haben, wasserdicht sind und gut befestigt werden.
5
Bewege dich selbstbewusst und verlasse nicht den markierten Weg. Wenn du dich entscheidest, von der vorgesehenen Route abzuweichen, achte darauf, dass du einem offiziellen und gut gepflegten Weg folgst.
6
Mache regelmäßig Pausen, um die Aussicht zu genießen, Fotos zu machen, mit Freunden zu plaudern oder einen Snack zu essen. Trinke häufig, um die unterwegs verlorenen Mineralien und Flüssigkeiten wieder aufzufüllen.
7
Wenn du ein Gewitter heranziehen siehst, gehe sofort zurück oder suche dir eine sichere Hütte. Falls du in ein Gewitter gerätst, halte dich von den vereinzelten Bäumen fern und bleibe nicht auf dem Grat, sondern gehe zurück ins Tal.
8
Bleib in einem Notfall ruhig und kontaktiere die Rettungsdienste. Wenn es Verletzte gibt, lass sie nicht allein, um Hilfe zu suchen. Versuche lieber, sie aus der Gefahrenzone zu bringen oder warte, bis Hilfe kommt.
9
Informiere vor deiner Abreise einen Bekannten oder das Hotelpersonal über deine Ausflugspläne und nenne ihnen dein Ziel, auch wenn es nur ein Richtwert ist, und wie lange du vorhast, draußen zu bleiben. Auf diese Weise weiß im Notfall jemand, wann und wo er nach dir suchen muss.
10
Achte bei deinen Ausflügen auf die Umwelt. Nimm deinen Müll mit und sammle ggf. den Müll derjenigen ein, die ihn zurückgelassen haben. Schütze die Flora und Fauna, indem du keine Geräusche machst und auf den markierten Wegen bleibst.
Im Falle eines Gewitters
Das Wetter ändert sich schnell, lass dich nicht unvorbereitet erwischen
Obwohl der Ausflug mit der richtigen Voraussicht vorbereitet wurde, ändert sich das Wetter in den Bergen sehr schnell und manchmal unvorhersehbar. Während eines Ausflugs kann es daher passieren, dass du mitten in ein Unwetter gerätst. In diesem Fall geht die größte Gefahr natürlich von Blitzeinschlägen aus, sowohl durch ihren direkten Einschlag als auch durch ihre Ausbreitung auf dem Boden. Im Falle eines Gewitters ist es daher wichtig, gefährdete Orte wie Bergkämme, abgerundete Gipfel, einzelne Bäume, Strommasten und -leitungen, Wasserstraßen und Stahlseile zu meiden und sich einen sicheren Ort wie Unterstände mit geschlossenen Türen und Fenstern oder Autos zu suchen. Vermeide dagegen offene Zelte und Schuppen. Einen guten Schutz vor direktem Blitzeinschlag gibt es auch in großen Höhlen oder in einem gleichschenkligen Dreieck am Fuße eines Felsens. Halte jedoch mindestens zwei Meter Abstand von allen Wänden und dem Gewölbe der Höhle, um die Übertragung der elektrischen Entladung über den Boden zu vermeiden. Bleib nicht aufrecht stehen, sondern hocke dich auf einen trockenen Rucksack und halte die Knie an die Brust. Vermeide Bodenkontaktpunkte oder stelle sicher, dass alle Kontaktpunkte gut isoliert sind. Schließlich solltest du alle metallischen Gegenstände wie Wanderstöcke, Eispickel oder Regenschirme viele Meter weit weglegen, da sie als Energieleiter Blitze anziehen können.
Bären und Wölfe
Nein, ein Selfie mit einem Bären zu machen, ist definitiv keine gute Idee!
Große Raubtiere sind in der Schweiz selten und geben im Allgemeinen keinen Anlass zur Sorge. Bären und Wölfe sind scheue Tiere, die den direkten Kontakt mit Menschen meiden. Manchmal kann es jedoch vorkommen, dass du während eines Ausflugs auf einen von ihnen triffst. Hier sind einige Verhaltensregeln.
Bären. In der Schweiz ist der Bär kein sehr häufiges Tier. Normalerweise kommen sie aus der nahe gelegenen italienischen Region Trentino-Südtirol. Daher stellen sie an sich kein Risiko dar. Die Begegnung mit ihnen kann jedoch gefährlich sein, wenn der Bär in Begleitung seiner Jungen ist, wenn er verletzt ist oder wenn er auf einen Haushund trifft. Wenn du auf deinem Weg einem Bären begegnest, bleibe deshalb ruhig und mache mit einer natürlichen Stimme auf dich aufmerksam. Lass den Bären deine Anwesenheit bemerken. Wenn nötig, weiche langsam zurück, ohne ihn zu erschrecken oder mit Gegenständen oder Stöcken zu bedrohen. Wenn der Bär schließlich weg ist, setze deinen Weg fort, aber jage ihm nicht nach! Sollte dich der Bär trotz aller Vorsichtsmaßnahmen angreifen, lege dich auf den Bauch und schütze deinen Nacken mit den Händen oder mit einem Rucksack. Bären greifen Menschen nicht gerne zuerst an und täuschen einen Angriff oft nur vor, um sie zu erschrecken. Dann warte ein bisschen und wenn der Bär sich mindestens 100 Meter entfernt hat, stehst du auf und gehst langsam weg. Wölfe.
Wölfe. Wölfe sind wie Bären scheue Tiere und vermeiden lieber den Kontakt mit Menschen. Ein stark entwickeltes Gehör und ein ausgeprägter Geruchssinn ermöglichen es ihnen, unsere Anwesenheit auf große Entfernungen zu spüren und nicht auf unserem Weg entdeckt zu werden. Im Allgemeinen stellen Wölfe daher für Menschen nicht so sehr eine Gefahr dar wie für Herden und Haustiere. Wenn du also auf deiner Wanderung einem Wolf begegnest, bleibe ruhig und halte still. Sobald der Wolf deine Anwesenheit bemerkt, wird er weglaufen. Wenn nötig, ziehe dich langsam zurück. Gehe nie in die Nähe eines Wolfes oder jage ihn, wenn du nicht willst, dass er dich als Gefahr wahrnimmt. Und schließlich: Füttere niemals einen Wolf!
Im Falle eines Notfalls
Was ist, wenn etwas schief geht? Gerate nicht in Panik und rufe um Hilfe.
Egal, wie gut ein Ausflug geplant ist, es kann immer passieren, dass du in eine mehr oder weniger ernste Notsituation gerätst. In diesem Fall solltest du Ruhe bewahren und wenn nötig Erste Hilfe leisten. Rufe die Notrufnummern an und beginne mit den Bergungsmaßnahmen, aber lass Verletzte oder Menschen in Not niemals allein, auch nicht, um Hilfe zu holen. In der Schweiz lauten die Notrufnummern:112 Internationale Notrufnummer
;1414 REGA Bergrettung.
Als allgemeine Notrufnummer kann die 112 auch dann kontaktiert werden, wenn deine SIM-Karte oder dein Telefon gesperrt oder passwortgeschützt ist. Wenn du häufig in Gebieten ohne gute Mobilfunkverbindung wanderst, solltest du dir die App „Uepaa!“ aus dem Apple Store oder Google Play Store herunterladen: Damit kannst du überall und auch ohne Verbindung Hilfe rufen!
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